Im Ausland wird die Deutsche Küche manchmal mit Sauerkraut, Kartoffeln, fettigen Würsten und Schweinefleisch in Verbindung gebracht. Sie gilt als fleisch-und fettreich und im Allgemeinen als schwer verdaulich. Aber das ist ein Klischee, das zumindest heute überhaupt nicht mehr zutrifft und auch früher nicht wirklich stimmte. Natürlich hatten unsere Vorfahren nicht das ganze Jahr über frisches Gemüse und Obst zur Verfügung und mussten sich im Winter mit haltbar gemachten Produkten wie zum Beispiel Sauerkraut versorgen. Außerdem brauchten sie zum Schutz vor der Kälte gerade im Winter auch möglichst kalorienreiche Nahrung. Aber neben Schweinefleisch, Kartoffeln, Getreide und Kraut kamen auch früher schon Wild, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte auf den Tisch, gab es schon leckere und fantasievolle Süßspeisen sowie Kuchen und Brot.
Früher und heute noch gab und gibt es auch nicht nur die eine Deutsche Küche sondern viele regionale Kochstile und Spezialitäten. Und weil Deutschland viele Nachbarn hat, gibt es auch viele Gerichte, die durch diese Nachbarn inspiriert wurden und sozusagen grenzüberschreitend bekannt sind. Die französische, die österreichische, die böhmische und schlesische sowie die schweizerische Küche, um nur einige zu nennen, haben in der Deutschen Küche ihre Spuren hinterlassen. Das ist besonders in den Grenzregionen sehr stark spürbar. Dazu kommen noch die Einflüsse der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. Fast drei Millionen Menschen mit türkischen Wurzeln haben ihre Gerichte in die hiesige Küche einfließen lassen, ebenso wie die italienischen Einwanderer aber auch die hier lebenden Russen Polen, Kroaten, Vietnamesen und so weiter. Sie alle brachten ihre typischen Gerichte, ihre speziellen Zubereitungsarten, ihre Gemüse, Obstsorten, Kräuter und Gewürze mit, die sich mit den einheimischen vermischten. Kannte die alte Deutsche Küche vor allem Salz, Zucker und Essig, wird heute mit unendlich vielen fantasievollen Gewürzen aus der ganzen Welt gespielt.
Trotzdem sind es in der Küche Deutschlands auch die ganz traditionellen regionalen Gerichte, die sie so unverwechselbar und lecker machen und die nie an Bedeutung verloren haben. Aus den Norden Deutschlands kennen wir zum Beispiel die leckeren Grünkohlgerichte, den Labskaus, den Matjes nach Hausfrauenart, die Finkenwerder Scholle oder die leckere Rote Grütze. Aus dem westlichen Regionen Deutschlands kommt der Rheinische Sauerbraten, der Pfälzer Saumagen, die Frankfurter Grüne Soße und der Handkäse mit Musik, aber auch die Lyoner Wurst und die Schupfnudeln. Aus den östlichen Landesteilen stammen die Thüringer Bratwurst, die Grünen Klöße, das Bauernfrühstück, das Leipziger Allerlei und der Dresdner Stollen. Im Süden sind Weißwurst mit süßem Senf, Butter-Brezen, Obatzter, Germknödel, Schwarzwälder Schinken und Spätzle zu Hause. Selbst Sterneköche haben häufig diese regionalen Köstlichkeiten auf der Speisekarte und begeistern nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen. Bei der Bremer Ratskeller Rößler GmbH & Co. KG kann man ebenfalls die Deutsche Küche genießen.